Mramoraker Jubiläumskirchweih - 50 Jahre
(28.September 2002)

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Ansprache am Gedenkstein in Osweil (Pfarrer Stehle)

<Fortsetzung>

Liebe Landsleute!
"In einem Massengrab fanden sie ihre letzte Ruhe!" - Wieviel Wemut, wieviel Leid kommt in diesem kurzen Satz zum Ausdruck, durch das unsere Landsleute gehen mußten.
Viele von ihnen - über 342 Tote - fanden dabei den Tod.
Noch leben viele Angehörige dieser Toten! Und sie haben ihren Toten ein bleibendes Zeichen und Erinnerung in ihren Herzen gesetzt, denn "Die Liebe vergißt nicht - sie vergißt auch nicht die Toten". - Hier nun, in Oßweil, wurde ihnen ein "stenernes Andenken" errichtet!

Liebe Landsleute!
1820 - 1944, knapp 125 Jahre, waren den Ansiedlern und ihren Nachkommen dort in Mramorak (Banat) in ihrer neuen Heimat geschenkt. In dieser Zeit hatten sie sich mit viel Blut und Schweiß eine neue Existenz aufgebaut. Bewußt und unbewußt lebten sie nach dem Motto der Mönche: "Bete und arbeite!"



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Als Minderheit in einem Vielvölkerstaat waren sie immer der Spielball der großen Politik gewesen. Und doch hatten sie es verstanden, in dem Kommen und Gehen der Mächtigen, als Donauschwaben ihre, ihnen von Gott gegebene Pflichten zu erfüllen: Gott gegenüber und auch dem jeweiligen Staat gegenüber.
Ihre Pionierleistung ist in die Geschichte des Banat eingegangen:
  • Dem Sumpf rangen sie den Acker ab!
  • Der Wildnis den Ertrag!
  • Und dem Sand ihre Weingärten!
    In diesen 125 Jahren ihrer Geschichte haben sie ein Beispiel ohnegleichen gesetzt für die Möglichkeit des Zusammenlebens verschiedener Nationen und Konfessionen und Sprachen. Sie haben vorgelebt, was heute, einer nahe zusammengerückten Welt, so nötig ist: die friedliche Koexistenz.
    Dies geschah unter Wahrung der eigenen Identität als Deutsche und als Chrirsten - ohne Verachtung des anderen!

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    Pfarrer Jakob Stehle - 72138 Kirchentellinsfurt - Hohenbergerstraße 7 (Tel.07121/600332)