DIE GESCHICHTE DES
ehemaligen STAATES JUGOSLAWIEN
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SERBEN - KROATEN - SLOWENEN - UND ANDERE VÖLKER |
Während des Ersten Weltkrieges (1915) fand in London die Gründung des
"Jugoslawischen Komitees"
durch den Kroaten TRUMPIC statt, das gemeinsam mit der serbischen Regierung PASIC deren Plan zur Bildung einer konstitutionellen Monarchie in der "Deklaration von Korfu" (20.Juli 1917) veröffentlichte.
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SERBEN - KROATEN - SLOWENEN - SHS-STAAT |
Die südslawischen Abgeordneten in der österreichisch-ungarischen Volksvertretung verlangten zunächst unter Anerkennung der Krone einen autonomen Status und bildeten 1918 den
"Zagreber Nationalrat"
der sich aber bald von Österreich-Ungarn löste und der Bildung des in der Deklaration angekündigten unabhängigen Staates zustimmte.
Dieser "SHS-Staat" (Kraljevina Srba Hrvatia i Slovenaca) wurde am 1.Dezember 1918 durch den Prinzregenten und nachmaligen König ALEXANDER I Karadjordjevic proklamiert und umfaßte die Gebiete von Serbien, Makedonien, Montenegro, Slowenien, Kroatien, Dalmatien und Bosnien-Herzegowina sowie, nach den Pariser Friedensverträgen, einige ehemals bulgarische Gebiete, die südliche Steiermark und das westliche Banat (Wojwodina).
Siehe Landkarte Neue Länder nach 1918
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STREIT UM DIE RECHTE DER NATIONALITÄTEN |
Die Anfangsbedingungen dieses neuen Staates waren zwar nach außen, nicht aber nach innen günstig. Die Vorstellungen seiner Gründer klafften insbesondere über die Verfassung und die Rechte der Nationalitäten weiter auseinander, als einer staatlichen Integration zuträglich sein konnte.
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SERBISCHE HEGEMONIE |
Die 1921 eingeführte zentralistische Verfassung, die die faktische serbische Hegemonie verrechtlichen sollte, verschärfte die nationalen Spannungen, während die Forderungen der kleinen Bauern und der Arbeiter nicht erfüllt wurden. Bauernunruhen und Streiks kennzeichneten das politische Klima. Besonders die KROATEN forderten eine föderalistische Lösung, wobei diese sich zusehends weniger realisieren ließ, je weiter sich die Gegensätze verschärften.
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NEUN BANATE - JUGOSLAWIEN |
Die Ermordung des kroatischen Bauernführers RADIC in der SKUPSTINA (Parlament; 1928) führte zur Gründung eines separaten kroatischen Landtages in Zagreb. Daraufhin setzte König Alexander I. die Verfassung außer Kraft und errichtete eine Militärdiktatur unter dem General ZIVKOVIC.
Der Staat wurde neu eingeteilt in neun Banate, die die historischen Grenzen unberücksichtigt ließen; der Name des Königreichs war seither
JUGOSLAWIEN
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NEUE VERFASSUNG FÜR JUGOSLAWIEN |
Die neue Verfassung von 1931, die formal die Diktatur aufhob, sah zwei Kammern vor, zu denen mit offener Stimmabgabe gewählt wurde. Die stärkste Partei erhielt automatisch die Zweidrittel-Mehrheit, so daß damit lediglich der Zustand der Diktatur legalisiert wurde. Damit konnte die "Kroatenfrage" keineswegs als gelöst angesehen werden.
In den darauffolgenden beiden Jahren kam es zu heftigen inneren Unruhen, die von der Regierung rücksichtslos unterdrückt wurden.
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FASCHISTISCHE BEWEGUNG DER USTASA |
Durch die repressive Nationalitätspolitik erstarkte die faschistische Bewegung unter den Kroaten (USTASA), die mit nationalsozialistischer Rückendeckung ihrerseits eine terroristische kroatische Politik verfolgte. Diese inszenierte 1934 die Ermordung Alexanders I. in Marseille.
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MILITÄRPUTSCH - General SIMOVIC |
Die Anlehnung Jugoslawiens an die Achsenmächte, die im Beitritt zum Dreimächtepakt gipfelte, führte 1941 zum Sturz der Regierung durch einen Militärputsch.
Als die neue Regierung unter General SIMOVIC am 5.April 1941 mit der UdSSR einen Nichtangriffspakt abschloß, begann Deutschland einen Tag später mit dem Luftangriff auf Belgrad den Überfall auf Jugoslawien, der elf Tage darauf zur Kapitulation der jugoslawischen Armee führte.
König und Regierung flohen nach London. Der an der Ermordung Alexanders beteiligte Ustasa-Führer PAVELIC übernahm die Leitung der Marionettenregierung des von Deutschland zum unabhängigen Staat erklärten Kroatien und errichtete eine terroristische Schreckensherrschaft.
Die übrigen Teile Jugoslawiens wurden von den Achsenmächten okkupiert.
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DIE PARTISANEN : Mihailovic und Tito |
Während der Besatzung bildeten sich in der Hauptsache zwei Partisanengruppen, die beide nach dem Vorbild früherer serbischer Bandenkämpfe operierten:
- eine monarchistisch-zentralistische unter dem General MIHAILOVIC und
- eine kommunistische unter Josip Broz, genannt TITO.
Nach anfänglicher Zusammenarbeit rivalisierten beide Gruppen.
Mihailovic wurde von der monarchistischen Regierung in London zum Kriegsminister ernannt, dann aber von den Engländern in Theran zugunsten Titos fallengelassen.
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BEFREIUNG BELGRADS - OKTOBER 1944 |
Nach der Befreiung Belgrads (Oktober 1944) richtete Tito unter Einbeziehung der Exilregierung SUBASIC eine provisorische Regierung ein. Das provisorische Parlament (Vorsitzender RIBAR), das aus der AVNOJ (Antifaschistischer Rat der nationalen Befreiung Jugoslawiens) entstand, erließ zahlreiche Reformgesetze und schrieb Wahlen aus.
Die Verfassung der
"Föderativen Volksrepublik Jugoslawiens"
sah eine Volkskammer und einen Nationalitätenrat vor, in dem die sechs Republiken vertreten waren.
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ENTWICKLUNG VON 1947 - 1951 |
1947 wurde der erste Funfjahresplan Gesetz. An diesem entzündete sich die Kritik der KOMINFORM, die nach dem Fünften Parteitag der Kommunistischen Partei eine Wirtschaftsblockade verhängte. Daraufhin öffnete sich Jugoslawien stärker nach dem Westen. Das führte 1950 zu einer Konfliktsituation, als die Kominformländer Truppenkonzentrationen gegen Jugoslawien richteten. Dennoch führte Jugoslawien seine Politik fort.
1951 wurden Bundeskompetenzen dezentralisiert; der Gesellschaftsplan von 1952 sah nur noch Jahrespläne vor, um eine flexible Wirtschaftsplanung zu gewährleisten.
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- Quellen:
- Mramoraker Heimatbuch, Heinrich Bohland
- Lexikon 2000
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