RUDOLFSGNAD
HUNGERLAGER - VERNICHTUNGSLAGER




Rudolfsgnader Leidenslied



An der Theis, dort liegt ein Dörflein, das wird "Rudolf" genannt;
Wo so viele Frauen und Kinder sind verbrannt.
Viele Kinder sind verloren und haben keine Eltern mehr;
wär'n sie lieber nicht geboren - es ist immer und ewig schwer.
Viele tausend sind im Elend, klagen einander die bittere Not.
Und die Kinder weinen für ein Stückchen Brot.
Traurig sitzen wir, denken an den Mann zurück.
Wird die Sonne wieder für uns scheinen - so blieb uns das Glück.
Weit in Rußland, in der Ferne, viele Mütter sind fortgeschleppt
und die Kinder hätten mit den Eltern fort gewollt.
Alle Deutschen mußten leiden - warum, das wissen wir nicht.
Viele müssen scheiden, wenn das Herz auch dabei bricht.
Vater, laß die Tränen fließen; Mutter, weine um Dein Kind.
Wir können das Leben nicht genießen, weil wir auseinander sind.
Lieber GOTT, sei uns gnädig, schenke uns eine bessere Zeit.
Danken wollen wir dir ewig, wenn du uns einmal befreist.
Das sind deutsche Schiksalschläge, doch wir Deutschen klagen nicht;
und wir tragen tapfer weiter, weil der Herrgott uns beschützt.
Doch wir beten stündlich, täglich, auf ein frohes Wiedersehn.
Ist's auf Erden nicht mehr möglich, so werden wir uns oben sehen.
(Die Melodie: "Herr, erbarme Dich unser")

Siehe auch den Text unter: Rudolf-Lager-Lied


1945 - MACIEVKA (bei Stalino)


In Rußland angekommen, fängt ein neues Leben an.
Gurkensuppe und Sauerkraut ist das Beste, was der Russe kochen kann.
Das ist nun usnere Heimat, da sind wir jetzt zu Haus.
Ja, in Rußland, da ist es fein, da möcht ich krank nicht sein.
Nicht mal eine Aspirin ist im Lazarett nicht zu kriegen.
Das Waschen und Putzen, das ist Luxus gemeint.
Aus jeder Ritze lugt eine Laus heraus.
Das ist die neue Heimat und da sind wir zu Haus.
Hallarie, Hallaro, Hallaria - ho!

Anmerkung:
Die Entlassung fand im November 1945 mit dem Krankenzug statt. Julie Eberle, Kati Pohland, Greta Urschel, Leni Gleich, Leni Kemle.
Eingesandt Weihanchten 2001 von Magdalena Ferworn
1684 Victoria Parez, Opt.715
TORONTO, ON Canada
M1R1R1

Vom Original fürs Internet aufbereitet : Pfarrer Jakob Stehle
(N.B. Siehe den Texte auch im Mramoraker Boten - Nov.1998)







Die nach Rußland verschleppten Frauen

Unser Besuch in Rudolfsgnad - 2003


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Stand dieser Seite: 10.Oktober 2004