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MRAMORAK DEUTSCHE ORTSCHAFT AUS DEM BANAT
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DORF- und WELTGESCHICHTE - EXKURSE
Ein Versuch Dorfgeschichte auf dem Hintergrund der Weltgeschichte zu sehen
(Zusammengestellt von Pfarrer Jakob Stehle)
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NEUER WEG IN UND MIT EUROPA
Ist auch, liebe Männer und Frauen, die Erwartung Wirklichkeit geworden, daß "Die Völker der Welt ihre Mitver¬
antwortung am Schicksal der Heimatvertriebenen als der
vom Leid dieser Zeit am schwersten Betroffenen" empfinden? Das Fragezeichen muß wohl - auch noch 50 Jahre da¬
nach - gesetzt werden!
Wir Heimatvertriebenen wissen uns solidarisch mit allen
Volksgruppen in Europa, denen der Krieg unermeßliches
Leid zugefügt hat. Und wir wollen es auch nicht vergessen: Das Leiden der durch den Nationalsozialismus ver¬
folgten und überfallenen Völker - das Leid der Geschwister Jesu - der JUDEN, das Leid der christlichen Geschwi¬
ster - der POLEN und das Leid aller anderen Nationen, die
zuerst geknechtet und dann in die Kriegswirren gezogen
wurden. Wer aber die gottlose Diktatur eines Hitlers auf
das Konto der Heimatvertriebenen schreiben will, begeht
historische Verfälschung.
Es war kein Geringerer als der damalige württembergische
Landesbischof Theophil Wurm, der am Himmelfahrtsfest
1945, es war der 10. Mai, der neben den mutigen Worten
des Schuldbekenntnisses auch Worte der Zurückweisung
fand:
So sagte er:
"... Unser Volk war mehr menschengläubig als gottgläubig...Wir bekennen unumwunden, daß auch die gläubigen
Christen mehr Glaubensmut hätten zeigen sollen und daß
die, die Zeugnis ablegten gegen Unrecht, Gewaltat und
Lüge, oft recht allein standen."
Gleich danach wendet er sich jedoch an die historische
Verfälschung und sagt:
"... Wenn aber neuerdings in Rundfunksendungen behauptet wird, daß das deutsche Volk niemals gegen verbrecherische Handlungen protestiert habe und deshalb in
seiner Gesamtheit mitverantwortlich gemacht werden
müsse, so möchte ich doch der Gemeinde aus einem der
Schriftstücke, die an die Reichsregierung abgegangen
sind, einen Abschnitt vorlesen.."
Und dann zitiert er aus einem Wort der Evangelischen Kirche vom 18. Juli 1943.
(Quelle: Arbeit und Besinnung, Nr.8, 15.April 1995, Seite
312ff)
Die Nationen können nur einen neuen Weg gehen, wenn
VERGEBUNG und VERSÖHNUNG Leitmotive aller bleiben. Eine
Aufrechnung von Schuld steht uns Menschen weder an, noch
entspricht es der Wirklichkeit menschlicher Existenz,
noch aber bringt es Zukunft. Allen, die sich auf ihren
christlichen Glauben berufen, egal welcher Nationalität,
steht jenes Gebet Jesu an, das wir immer beten: "Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren
Schuldigern". Und der Apostel Paulus sagt: Da ist keiner,
der gerecht wäre, auch nicht einer!"
Und um nochmals Landesbischof Wurm zu zitieren:
"... diesem Geist der Gewalt treten die Jünger Jesu entgegen, und zeigen durch ihr Beispiel, daß Vergebung besser ist als Vergeltung und daß der, der bereit ist zu
vergeben, stärker ist als der, der dem Trieb zur Vergeltung folgt."
Ende der Geschichtsabhandlung (noch in Bearbeitung!)
Jakob Stehle, Pfarrer
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[ BIOGRAPHIEN ]
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Start: 4.Oktober 2001
Stand: 19.Januar 2002
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