PROFIL EINER DONAUSCHWÄBISCHEN ORTSCHAFT

VERZEICHNIS DER ARTIKEL







DIE STRASSEN
"Mramorak hatte, soweit meine Erinnerung, nur eine mit Schotter-Kies richtig befestigte und für das Befahren mit schweren Fahrzeugen geeignete Straße, nämlich die sogenannte Hauptstraße.
Alle anderen Straßen waren, obwohl sonst gut und leicht befahrbar, bei Regenwetter aufgeweicht und die Fuhrwerke versanken tief im Dreck.
Entlang der Häuser gab es Gehwege für die Fußgänger aus gebranntem Ziegelpflaster. Natürlich sparte man auch da, wie überall wo es nur ging.
Nicht nur der Zahn der Zeit nagte an dem Ziegelpflaster,sondern wegen des fehlenden Unterbaus, des Regenwetters und der Wechselwirkung von Frost- und Tauwetter in der Winterzeit, gab es im Gehweg oft viele Verwerfungen, kurz Stolper-Fallen."
(Quelle: Fritz Kemle, Mramoraker Bote, Nr. 2 / Jahrgang 10 / Juli 2000)

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DIE KINDER LIEFEN IM SOMMER BARFUSS
"Die wunderschönen Sommer in unserer Heimat erlaubten es, daß wir Kinder, vom Frühjahr bis zum Herbst und da beinahe immer, barfuß umherlaufen konnten, was den Eltern zugleich auch viel Schuhwerk ersparte. Der Nachteil für uns Kinder war natürlich der, daß wir beim Herumtollen ständig über die Ziegelverwerfungen im Gehweg stolperten und dadurch sogar zuweilen auch Blut floß!" (Quelle: Fritz Kemle, Mramoraker Bote, Nr. 2 / Jahrgang 10 / Juli 2000)

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MIT DEM PFERDEWAGEN INS FELD FAHREN
"Ich kann nicht vergessen, wie schön es war, mit dem Pferdewagen ins Feld zu fahren.
Die Wege waren weite und früh am Morgen begannen die Fahrten. Vater machte im Wagen mit Stroh und Decken ein gutes Bett zurecht. Unsere liebe Schwester Kathi durfte unterwegsnoch schlafen.
Am Felde angekommen, waren die Pferde schon müde, ehe die Arbeit begann. Mensch und Tier kehrten abends abgearbeitet heim.
Wenn es mal im Felde bei der Arbeit genieselt hat, wenn das Wetter nach Regen aussah, ich weiß noch, da hat Mutter auf serbisch gescherzt und gesagt: "Daj Bozè josch malo kische" - zu deutsch: "Herrgott, gib noch ein wenig Regen." Meistens gab es nicht mehr "kische" und man mußte durchhalten bis zum Abend.
(Quelle: Margarethe Schumann, geb. Kahlenbach, Mramoraker Bote, Nr. 2 / Jahrgang 10 / Juli 2000)


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VOR DEM HAUS AUF DEM BÄNKLE
Nach einem kräftigen Abendessen gab es noch etwas Zeit, um vor dem Haus, auf der Straße, am "Bänkele" zu sitzen und einen kleinen Plausch zu halten. Nicht zu späte löste sich die Gesellschaft auf. Einer nach dem anderen ging mit den Worten:
"Gem'r hom schlofe, marje Früh hast's witer frieh raus!", oder "Gehn m'marje Früh is' die Nacht rumm!"."
(Quelle: Margarethe Schumann, geb. Kahlenbach, Mramoraker Bote, Nr. 2 / Jahrgang 10 / Juli 2000)


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IN GEDANKEN DAHEIM

Ich bin halt wie immer mit den Gedanken daheim. In jedem Schlupfwinkel ist das Umschauen, die Gedanken und Einfälle über die Schwerstarbeit der Menschen und Pferde auf den Feldern, sei es beim Pflügen bis in den späten Herbst hinein. Alles sollte gemacht werden, das Getreide, der Mais, die Rüben und die Traubenernte.
Das Mähen des Getreides, die schweren Garben binden und das Beladen der Wagen, es sollte alles möglichst ohne Regen trocken nach Hause gebracht werden.
Wir Kinder hatten unseren Spaß bei Regen, dann waren die Eltern zuhause. Nach einem Regen, ihr wisst ja, wie die Straßen und Fahrwege aufgeweicht waren, gingen wir Kinder barfuß in den Morast und es wurde gestampft und gematscht.
War der Regen vorbei, kam aus der warmen Erde der Dampf wie ein durchsichtiger Nebel. Schon saßen die Eltern und all die anderen Menschen wieder auf dem Wagen und es ging raus aufs Feld.
Das Einfahren der Ernte war schwer, ob es Getreide oder Kukrutz-Mais war, besonders das Auf- und abladen.
Ich sehe immer noch die Pferde vor den Wagen, was hatten die Tiere ihren Rücken lang gestreckt vor lauter Last, die schwer beladenen Wagen nach Hausen zu ziehen. Alles hat gearbeitet und geschuftet, ob alt oder jung, sogar die Kinder.

Es war ein hartes Dasein und dann so einen Abgang, alles stehen- und liegenlassen, die Heimat aufgeben müssen. Wieviel Kleinvieh ist da umgekommen! Und die Menschen allesamt, denen diese Ernte zustand, mußten großteils sterben.
Doch es gab ja auch gute Menschen unter den bösen und Rebellen.

Was die Weingärten betrifft, ich kann damit nicht fertig werden, obwohl es doch schon über ein halbers Jahrhundert her ist. Ich denke und glaube, daß noch viele verwilderte Reben zum Vorschein kommen. Keiner dort müßte Not leiden, wenn man alles weitergeführt und gepflegt hätte.
Da werden Kriege unterstützt und geführt, doch keiner der Männer wird gefragt: Wollt ihr?

Für dieses Mal soll's genug sein. Ich grüße alle Mramoraker und Mitarbeiter des Boten mit einem Helf Gott -
Eure Gretel aus dem Westerwald



(Quelle: Margarete Schumann-Kahlenbach, Hammerstr.26 - 57645 NISTER
Mramoraker Bote, Nr. 2 / Jahrgang 2002 )

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Raum für Titel

(Quelle: N.N. , Mramoraker Bote, Nr. X / Jahrgang X / monat - jahr)

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Raum für Titel

(Quelle: N.N. , Mramoraker Bote, Nr. X / Jahrgang X / monat - jahr)

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Raum für Titel

(Quelle: N.N. , Mramoraker Bote, Nr. X / Jahrgang X / monat - jahr)

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Raum für Titel

(Quelle: N.N. , Mramoraker Bote, Nr. X / Jahrgang X / monat - jahr)

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Siehe auch: Geschichte der Gründung Mramoraks

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