Als Dorf wird Mramorak zum erstenmal 1717 unter dem Namen MRAMORAK erwähnt ("Mramoraker Gut" (PRÖDIUM = lat. Grundbesitz, Landgut) - es gehörte seit 1764 zum
Deutsch-BANATER Grenzregiment Nr.12; siehe die Dokumente des Schriftverkehrs (1819,1820) abgebildet: HEIMATBUCH,
S. 43 ff). 1820 kamen die ersten deutschen Ansiedler nach MRAMORAK.
Der Name "Mramorak" ist angeblich von einer Quellenfassung am östlichen Dorfende abgeleitet; das slawische Wort
"Mramor" entspricht dem deutschen Wort "Marmor".
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Im Zuge der Madjarisierung bekam der Ort im Jahre
1910 für die Dauer von 9 Jahren (bis 1919) den ungarischen Namen HOMOKOS (wörtlich übersetzt "sandig").
Die Deutschen in Mramorak nannten es immer einfach : "MAMRAK".
Nach dem Ersten Weltkrieg kam der Ort zu dem späteren Jugoslawien.
Wer heute Mramorak sucht, der fährt von Belgrad über
Pantschowa entweder südlich über Bawanista oder nördlich
über Dolovo. Am Eingang begrüßt ihn das Ortsschild
"MRAMORAK".
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EIN DORF IM TIEFEN LEID
124 Jahre nach der Ansiedlung endete die Geschichte einer
friedlichen Koexistenz verschiedener Völker in Mramorak :
3.500 Deutsche, die 1944 im Ort lebten, wurden auf grausamste und unmenschlichste Art ihrer Heimat beraubt - und
viele auch ihres Lebens. Die anderen wollte man im Hungerslager vernichten.
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EIN DORF KULTURELLER VIELFALT
Mramorak war ein kulturell und religiös gemischtes Dorf:
die Hälfte der Einwohner bestand aus Deutschen; ein Viertel waren Serben und ein Viertel Rumänen. Drei Kirchen
schmückten mit ihren Kirchtürmen das Ortsbild: die Serbisch-orthodoxe und die ungarisch-orthodoxe Kirche stan¬
den mitten im Dorf; die deutsch-evangelische-lutherische
Kirche befand sich im Herzen des deutschen Siedlungsteiles. Mramorak war mit der Bahnstrecke Pantschowa - Groß
Betschkerek (in nord-westlicher Richtung) verbunden.
Gerade der deutsche Anteil der Ortschaft hatte in den
Jahrzehnten ein Netz der Selbst- und Fremdversorgung aufgebaut. Getragen waren alle diese Anstrengungen
(vielleicht mehr unbewußt als bewußt!) durch die alte
Mönchsregel:
BETE UND ARBEITE!
Vielleicht war manchesmal das Arbeiten wichtiger als das Beten; vergessen haben es unsere Landsleute jedoch nie, daß "an Gottes Segen alles
gelegen ist". Und hätten sie das Beten verlernt - sie lernten es wieder in der Zeit der Vertreibung und des Elends.
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Das Emblem (Wappen) (Beschreibung) unserer Ortschaft, das sich die Heimatvertriebenen nach der Vertreibung geschaffen haben, zeigt oben
die Jahreszahlen 1821-1944, dann in Großbuchstaben
MRAMORAK. Daraus wird das Schild in der Mitte durch einen
Weinstock geteilt. Linker Hand sieht man ein Feld und einen Pflug und rechter Hand zwei Bäume.
Mramorak war ein von der Landwirtschaft geprägter Ort, das aber eine gute
Infrastruktur aufwies.
Wir feiern mit dem Jahr 1995 das Ankunftsjahr 1820 der
Siedler in Mramorak.
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